Höcherstraße 7, 80999 München

Herr H. war in einem Altenheim untergebracht, in dem er sich eigentlich recht wohl fühlte. Das Heim war in dem ihm vertrauten Stadtteil, er verstand sich gut mit den anderen Bewohnern. Dann bat uns seine Tochter um Hilfe: Das Heim hatte eine Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung beantragt, weil Herr H. „weglaufgefährdet“ sei. Ob wir helfen könnten. René Pastor aus dem RosenGarten war beim Lokaltermin mit Begutachtung der Situation dabei und wurde selbst Zeuge, wie Herr H. nach einem Spaziergang fröhlich, sicher und mit sichtlich guter Orientierung zurückkam und auch noch einer anderen Bewohnerin im Rollstuhl half, ihr Zimmer zu finden. Der Antrag wurde abgewiesen.

Nach kurzer Zeit rief die Tochter wieder an: Erneut beantragte das Heim die Unterbringung in der Psychiatrie, der Mann sei „Alkoholiker“ und daher „selbstgefährdend“. – Wir boten der Familie ein Zimmer in einer unserer WGs an. Hier hat sich Herr H. bestens eingelebt, hilft im Haushalt mit, läuft spazieren, aber nicht „weg“ und rührt nie einen Tropfen Alkohol an. (Obwohl er es bei uns dürfte).

Merke: Wer (vermeintlich) nicht ins System passt, hat in der herkömmlichen Pflege oft schlechte Karten. Familien werden abgewiesen (mit der Diagnose FTD sowieso) oder gebeten, ihren Erkrankten wieder abzuholen, oder ein Unterbringungsbeschluss wird erwirkt. Den man übrigens wieder aufheben lassen kann.